Industriestandort Burg
- 1808 Pacht durch den Mylauer Webermeister Christian Gotthelf Brückner (Leerstand seit 1794)
- 1809 erste von Hand betriebene Spinnmaschinen in den Burgräumen aufgestellt
- 1828 Erliegen der Burgspinnerei mit 14.400 Spindeln, Nutzung der Burgräume bis 1841 durch Brückner
- ab 1841 Leerstand
- 1864-1894 Nutzung der Burg als Fabrikationsstandort (Herstellung Tischdecken und Tüchern aus Wollflanell) durch die Stoffdruckerei Baust
Die "Türkei"
- kleines, eher in sich geschlossenes Stadtviertel von kleinen Weberhäusern am Fuße der Burg
- seit dem 18. Jahrhundert Herstellung von Baumwollstoffen für den Export (Wien, Triest)
- selbstständige Weber verkauften Produkte über Verlagshandlungen (meist Johann Gottlob Wehner)
- Ende 18. Jahrhundert Umstellung vieler Mylauer Weber auf Herstellung von Baumwollmousselin für Plauener Schleierherren
- 1830 nochmalige Wiederbelebung des Handels in den Nahen Osten, die Türkei und den Balkan, deshalb „Türkei“ als Erinnerung an bedeutende Absatzmärkte der Mylauer Weber
Das alte Kino
- 1927 vom Mylauer Baumeister Willy Döschner für Albin Jacobi errichtet
- markantes Gebäude mit Fassade im Bauhaus-Stil wahrscheinlich durch die Höhere Textilfachschule in Reichenbach inspiriert
- Das Kino fasste bis zu 390 Besucher mit Plätzen im Souterrain, Logen, Seiten-Sperrsitzen und einem Balkon
- bis in die 1960er Jahre Kinovorführungen, anschließend Nutzung des Gebäudes zum Wohnen (Kinosaal Lager)
- 1987 Abriss des Kinosaales, seitdem Ruine
Färbereien an der Göltzsch
- Mitte 19. Jahrhundert Entstehung von drei Stoffdruckereien (anfänglich Lohndruckereien)
- Verarbeitung einheimischer Baumwoll- und Wollstoffe durch Heinrich Chevalier, Carl Baust und Traugott Ferdinand Meißner
- Lieferungen der Endprodukte in „alle Welt“
- 1877 Einschnitt, da auf Grund einer Absatzflaute zwischen Mai und August die Produktion komplett ruhte und die Löhne um 10% gesenkt wurden
- Standort der drei Firmen war die Göltzsch, zwischen Wehr- und Mühlgasse, unterhalb der "Türkei"
- Abriss in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts
Unter dem Hirschstein
- 1856 Gründung einer Weberei unter dem Hirschstein an der Göltzsch durch Franz Merkel
- 1910 Übernahme der Firma durch Erhardt Schmidt
- 1946 Umwandlung in den VEB Kammgarnspinnerei Hischstein
- 1955 Aufgabe und Einzug des Werk 3 des Apparatebau Mylau
- 1991 Übernahme der Gebäude durch die Behr-Industrietechnik, ohne Weiterführung des Werk 3
- 2009 Übernahme der Gebäude und des Geländes durch die Stadt Mylau
- 2011 Abriss mit laufendem Sanierungsprogramm
Kammgarnspinnerei Schilbach
- um 1850 Bau der Kammgarnspinnerei Schilbach unterhalb des Hirschsteins
- spätere Nutzung als Wollreißerei durch die Firma Müller & Keßler
- bis 1945 Nutzung der Fabrikanlage als Reservelager der Wirtschaft zur Vorratshaltung von Lebensmitteln, Schuhen, Konserven und Stoffen
- 18. April 1945 Plünderung durch die Mylauer Bevölkerung
Die Obere Petzoldsche Spinnfabrik
- 1811 bis 1816 Errichtung oberhalb der Egerschen Brücke in Mühlwand durch den Lengenfelder Kaufmann Christian Samuel Petzold
- Teile der Gebäude wurden an andere Unternehmer vermietet
- 1845 erfolgte der Verkauf an die Gebrüder Glaß, Wollkämmerei und Kammgarnspinnerei
- 1945 Nutzung des Gebäudes durch die Vogtländische Wollgarnspinnerei AG ansässig
- Einstellung des Betriebs in den 1960er Jahren
- 1980er Jahren Übungsgelände für die Kampfgruppen, Verfall nach 1990
Das Mylauer Freibad
- 15. Juni 1895 Einweihung der Mylauer Badeanstalt am Hirschstein
- 1896 durften hier auch Frauen baden, wenn keine Männer zugegen waren
- 1929/30 wesentliche Erweiterung des Bades
- heute ist das Mylauer Freibad eine beliebte Freizeiteinrichtung in Vereinsträgerschaft
Die Egersche Brücke
- ehemals eine Reichs- und Heeresstraße über die Göltzsch, welche Reichenbach mit Plauen verband
- die Egersche Brücke ist eines der ältesten Brückenbauwerke der Region
- 1799 wurde nachrichtlich das letzte Mal an der Egerschen Brücke gebaut
- in den 1980er Jahren entstand flussaufwärts eine moderne Betonbrücke für den Straßenverkehr
- seit 2013 nach dem Hochwasser ist die Egersche Brücke nicht mehr für Fußgänger benutzbar
- Pläne für die Restaurierung des wertvollen Kulturdenkmals sind im Entstehen
Das Alaunwerk
- 1691 Abbau von Alaunschiefer mit kurfürstlicher Konzession
- 1738 Verkauf an Karl von Metzsch auf Friesen und Brunn
- 1765 Eigentum des sächsischen Landesherrn, wird durch Pächter betrieben
- 1826 schrittweise Schließung der Stollen und Schächte, 1827 Abbau der Siedeanlagen und Verkauf des Werkes
- 1995 Wiederauffinden, Ausbau des Bergwerks
- seit 2001 ist das Besucherbergwerk geöffnet und bietet vielfältige Veranstaltungen an