Willkommen
Jahr der Industriekultur 2020
Ab dem 15. September 2020 steht das Museum Burg Mylau ganz im Zeichen der Textilindustrie.
Schon beim Betreten des Burghofes stimmen großformatige Fotografien bedrohter oder verschwundener Industriearchitektur auf das Thema ein. Im zentralen Ausstellungsbereich geht es um die Rolle der Textilbranche bei der Industrialisierung des Vogtlandes. Hier fordern interaktive Stationen und Upcycling-Basteltipps zum spielerischen Erkunden und Selbermachen auf.
Grundlagen der Textiltechnik
Von Schafen, Flachs und Baumwolle
Schafwolle und Flachs sind traditionelle Rohstoffe der Textilherstellung im Vogtland. Als weiterer Faserlieferant wurde seit dem 16. Jahrhundert Baumwolle verwendet. Von der Gewinnung der Rohfasern, ihrer Verarbeitung zu einem Faden und der Herstellung eines Gewebes sind viele Arbeitsschritte nötig. Darüber hinaus entstanden im Laufe der Zeit unzählige Möglichkeiten Stoffe individuell zu verschönern.
Industrialisierung
Eine neue Zeit
Erst durch einen Blick in den Rückspiegel sieht man die Vergangenheit klarer. Das trifft auch auf die Veränderungen des 18. und 19. Jahrhunderts zu. Stück für Stück erfassten damals zahlreiche Erfindungen und Umstrukturierungen fast alle Bereiche des menschlichen Lebens. Am Ende dieser Entwicklung hatte sich die Agrargesellschaft zu einer Industriegesellschaft gewandelt.
Industrialisierung in Mylau
Erwachen einer kleinen Stadt
Ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kommt es in der Stadt Mylau, wie überall in Sachsen, zu tiefgreifenden Veränderungen der Wirtschaft. Am Schluss dieser Entwicklung stehen große Industriebetriebe. Sie sind aus den mittelalterlich geprägten Handwerkerzusammenschlüssen und einer vorindustriellen, arbeitsteiligen Produktion hervorgegangen.
Die Burg Mylau als Produktionsort für Textil
Produktion in stolzen Mauern
Einzigartig im gesamten Vogtland ist die Nutzung einer Burg als industrielle Fertigungsstätte. Im Gegensatz zu den räumlich beengten Bürgerhäusern bot der herrschaftliche Steinbau ausreichend Platz und Stabilität für Produktionsanalagen. Aber auch die mit dem Besitz der Burg verknüpften juristischen und politischen Rechte waren für die bürgerlichen Eigentümer reizvoll.
Unternehmer Christian Gotthelf Brückner
Ich bin ein Mylauer
Christian Gotthelf Brückner zählt zu den Pionieren der frühen Industrialisierung in Sachsen. Seine Innovationsfreudigkeit sowie sein unternehmerisches Geschick und der daraus resultierende wirtschaftliche Erfolg setzten Maßstäbe im nördlichen Vogtland. Von 1812 bis 1831 war seine Spinnereifirma die größte in ganz Sachsen.
DDR Textilindustrie
Global Player!?
Spätestens in der Mitte des 20. Jahrhunderts findet die Industrialisierung deutschlandweit einen Abschluss. Ihren nationalen und internationalen Rang kann die Vogtländische Textilwirtschaft behaupten. Nach wie vor war sie ein Hauptfaktor der lokalen Wirtschaft und beschäftigte viele tausend Menschen. Grundlegend ändert sich dieses Bild erst in den 1990er Jahren.
TITV - Institut für Spezialtextilien und flexible Materialien
Ideenschmiede für Hightech-Textilien
Am Textilforschungsinstitut Thüringen-Vogtland e.V. - TITV Greiz schafft man die Grundlagen für die Zukunft der traditionsreichen Textilbranche. Hier entstehen durch die Verschmelzung von Elektronik und Textil neue flexible, intelligente sowie funktionale Materialien und Oberflächen. Verwendung finden diese innovativen Produkte in der Elektrotechnik, der Medizintechnik, dem Fahrzeugbau, im Sport- und Wellnessbereich sowie als Schutzkleidung.